Jeder möchte mit seiner Zucht und mit seinen Vorstellungen die Rasse verbessern bzw. den Rassestandart
festigen. Inwiefern sich gewisse Dinge aber nicht im Voraus abschätzen oder beeinflussen lassen, weiß
jeder, der sich mit Genetik und Vererbung etwas intensiver beschäftigt hat.

Für mich haben im Allgemeinen die Gesundheit bzw. Gebrauchshundefähigkeit oberste Priorität! Es bringt
weder den Malinois als Rasse, noch die Zucht oder den Sport im weitesten Sinn vorwärts, wenn bei
überdurchschnittlich veranlagten Hunden Diagnosen wie HD, ED, Spondylose, Zahnfehler (als typische
Skelettkrankheiten) oder auch Epilepsie, frühe Krebserkrankungen, Herzfehler usw. festgestellt werden! Erst
bei älteren Hunden lassen sich aber o.g. Eigenschaften nachhaltig nachweisen und überprüfen, bis zu
einem Alter von 6-7 Jahren sind die meisten Hunde gesund. Ich möchte aber, dass mein Hund auch noch
mit 11, 12 oder 13 Jahren dem Alter entsprechend mit mir zusammen leben kann! Aus diesem Grund
werde ich mitunter bewusst ältere Rüden mit guter Altersvitalität zur Zucht einsetzen.

Da die Linien- und Inzucht beim Malinois aus meiner Sicht mittlerweile überhand genommen hat/ nimmt
und man durch teilweise auftretenden gesundheitlichen Probleme die Kehrseite der Medaille zu sehen
bekommt, werde ich weitestgehend darauf achten, Inzuchten und insbesondere gewisse Linien zu meiden.
Ich vertrete nicht die Einstellung, dass ich hochplatzierte und populäre Rüden, die in einem Kalenderjahr
mehrere Dutzend Deckakte haben, zur Zucht einsetzen muss, da man sonst evtl. infolge fehlenden
Bekanntheitsgrades eines anderen nicht minder schlechten Rüden die Welpen nicht bereits nach der
Deckmeldung „verkauft“ hat. Mit einer solchen Einstellung sollte man sich von der Zucht, die für mich
immer angestrebte Verbesserung des Gen-Pools und nicht bloßes „Verkaufen von Welpen“ beinhaltet, aus
meiner Sicht verabschieden!

Der wichtigste Aspekt neben der Gesundheit sind mir aber die angeborenen und nicht (!) erlernten
Merkmale: hohes Beutetriebpotential, festes und hartes Griffverhalten, hohe Arbeitsbereitschaft/
Motivation/ Temperament, guter Fresstrieb und ein selbstsicherer Charakter verbunden mit gewisser
Dominanz und hoher Intelligenz!

Für mich sind
Punkte, Prüfungsergebnisse oder überregional geführte Prüfungen bei weitem nicht so
ausschlaggebend, wie die Eigenschaften, die der Hund von sich aus mitbringt - oft sind eher unbekannte
Hunde nichtsdestotrotz für die Zucht sehr wertvoll!


Ein wichtiger abschließender Punkt: Ziel meiner Zucht wird es im Großen und Ganzen nicht sein,
hochsoziale Hunde zu züchten. Wie schon im Rassestandart verankert, hat ein Malinois einen angebo-
renen Schutzinstinkt, der ihm sportlich gesehen eindeutig zu Gute kommt, er ist ein „Schutzhund“. Ich
strebe keine „Kuschelmalis“ an, die jedem Besuch freudestrahlend auf den Schoß springen und problemlos
mit jeder fremden Person mitgehen.
Innerhalb der Familie MUSS ein Hund selbstverständlich klar gelagert sein und sich hier auch sozial
verhalten. Fremden gegenüber sollte er allerdings neutral sein und sich eher linksgelagert verhalten, dies
entspricht schlicht und ergreifend seinem Naturell. Aus diesem Grund werde ich keinen Hund als reinen
Familienhund abgeben, ein Malinois ist durchaus universell einsetzbar (IPO, Ring bzw. Mondioring,
Diensthund, Agility, Obedience, Rettungshund …) und er sollte entsprechend seiner Eigenschaften gefördert
und gefordert werden!

 



Unsere Welpen werden im Haus geboren und hier die ersten 2-3 Wochen verbringen. Anschließend ziehen
sie in unseren Wurfzwinger, der mit angrenzendem großen Auslauf und jeder Menge optischer und akus-
tischer Reize viel Raum zum Heranwachsen bietet.

Die Welpen kommen natürlich stundenweise mit ins Haus und werden dadurch an sämtliche Alltagsge-
räusche, verschiedenste Untergründe sowie ans Autofahren gewöhnt. Ab der 4. Woche fange ich an, mich
mit jedem Welpen einzeln außerhalb der Gruppe zu beschäftigen, sie haben erstmals Kontakt zu anderen
Hunden und erste Besucher sind ab dieser Zeit willkommen. Neben den vorhanden „Utensilien“ in ihrem
Auslauf und unserem übrigen Garten (Dosenvorhänge, Tunnel, Planschbecken, Folien etc.) werden regel-
mäßig neue Gegenstände (Kartons, Plastikflaschen, Klapperstock usw.) angeboten um die Neugier und
Unerschrockenheit zu fördern.


Meine erwachsenen Hunde werden i.d.R. gebarft, d.h. sie bekommen rohes Fleisch, Knochen, Gemüse/
Obst und hin und wieder Nudeln/ Kartoffeln/ Reis/ Hirse oder andere Flocken. Für Tage, an denen die
Frischfütterung organisatorisch nicht möglich ist, kommt bei uns Futter von Granatapet od. Bestes Futter
in den Napf. Dieses Futter enthält einen relativ hohen Fleischanteil (KEIN Fleischmehl: als Fleischmehl
werden oft Schlachtabfälle wie Hufe, Schnäbel, Klauen, Krallen etc. deklariert!!), gesunde Zusätze (Ge-
müse, Obst, Mineralien) und hat ein für mich vernüftiges Protein – Fett – Verhältnis.
Auch meine Welpen werden hauptsächlich mit diesem Futter gefüttert, nebenbei gibt es aber auch immer
mal wieder
Frischfleisch, rohe Eier, Hüttenkäse etc. und selbstverständlich allerlei Knabbereien (Pansen, Schweine-
ohren ...) Mit 8 Wochen sind die Welpen dann gechipt, geimpft, mehrfach entwurmt und nach erfolgter
Zuchtabnahme durch einen DMC Zuchtwart abgabebereit und können in ihr neues Zuhause ziehen.

Ich gebe mir größte Mühe, meinen eigenen hohen Anforderungen und Ansprüchen gerecht zu werden und
stecke sehr viel Zeit, Engagement, Recherchen und Herzblut in meine Zucht. Ich erwarte daher von künftigen
Welpenkäufern, dass sie sich vorab genügend Gedanken über den Kauf eines Malinois gemacht haben, den
nötigen Hunde- und Sachverstand mitbringen und den Hund als Sporthund, gleich bei welcher Sportart auch
immer, stets unter dem Aspekt des Familienanschlusses auslasten und fördern.

Natürlich stehe ich für jegliche Fragen und Probleme meiner Welpenkäufer auch nach der Abgabe zur Verfü-
gung und würde mich sehr freuen, an der Entwicklung und dem Werdegang der Welpen  weiter teilhaben zu
können.